Peter Steinbrecher und die Klamm

Die Klamm bei Fall war lange Zeit die gefährlichste Stelle für die Isarflösser.
Nur wenige trauten sich durch die enge Felsendurchfahrt. In mehreren Stufen ging es auf dem tosenden Fluss abwärts. So manch einer ging bei besonders schweren Wetterbedingungen lieber zu Fuß und schickte sein Floß allein durch die gefährliche Schlucht.

                 Die Flußenge bei Fall
        Aquarell 17.Jahhundert, Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Ende des 14.Jahrhunderts lebte Peter Steinbrecher in Mittenwald. Seinen Namen hatte er seinem Beruf zu verdanken. Er traute es sich zu, die Schlucht in Fall für die Flößer leichter passierbar zu machen.

                  Älteste Stadtansicht von München, Cholorierter Holzschnitt
          aus der Weltchronik von Hartmann Schedel, 1493

Im 14.Jahrhundert waren die Münchner die Herren der Isar. Sie nahmen Zoll für die transportierten Güter ein und kümmerten sich dafür um die Befahrbarkeit des Flußes. Es wurden Hindernisse beseitigt, Ufereinfassungen errichtet und Sicherheitsbestimmungen erlassen.
Jedes Floß, welches die Stadt passierte, musste dort 3 Tage lang bleiben und seine Ladung zum Kauf anbieten.

                 Karte mit der Engstelle bei Fall, 1864

Im Jahre 1404 schickte Peter Steinbrecher ein Schreiben nach München, in dem er anbot die Durchfahrt bei Fall zu bearbeiten und verlangte dafür die stolze Summe von 37 Gulden, was dem Wert von 88.800 Hühnern entsprach. Die Münchner willigten ein, auch wenn dies über die Hälfte ihrer Jahreszolleinnahmen war.

Peter Steinbrecher gelang es tatsächlich, die Gefahr zu vermindern. Aber trotzallem blieb diese Stecke noch lange Zeit einer der gefährlichsten Isarabschnitte und immer wieder versuchte man durch Baumaßnahmen, Waren und Flößer zu schützen.

                  Fall während der Flutung

Mit dem Bau des Sylvensteinstausees verschwand die Klamm im Isarwasser und mit ihr die kleine Ortschaft Fall, die neben dem See neuaufgebaut wurde.

                 Der alte Ort Fall

                 Der neue Ort Fall Mehr

                  Quelle: Lüftlbild in Mittenwald

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