Mitte des 19.Jahrhunderts war die Gegend um Pullach noch wenig besiedelt. Gerade einmal 200 Einwohner zählte die Ortschaft.
Viele Maler verewigten die nahegelegene Isar und den romantische Blick auf die Burg Grünwald in Ihren Bildern.
Zu dieser Zeit läßt sich der Steinmetz Franz Höllriegel in dieser Gegend nieder und baut an den Isarhängen Nagelfluh ab.
Nagelfluh wird im Volksmund auch als "Herrgottsbeton" bezeichnet. Tatsächlich erinnert er ein wenig an Waschbeton.
Steine, Schutt und Schlamm wurden durch Flüsse angeschwemmt. Druck preßte das Material zwischen den Steinen zusammen und machte es hart.
Nagelfluh wird als Baumaterial in München gebraucht. Die Fundamente der damals gebauten Brücken bestehen zum Großteil aus diesem Gestein.
1852 erhielt das Anwesen auf Genehmigung von König Maximilian II. den Namen "Höllriegels Gereuth"
Von 1852 bis 1858 errichtete Franz Höllriegel einen Park mit Monopteros, Mariensäule und einer kleinen Kapelle.
Die damals noch frei fließende Isar war ein wesentlicher Bestandteil des Parks.
Einige Zeit nach Höllriegels Tod nutzte die Kommune um den Maler Karl Wilhelm Diefenbach den verlassen Steinbruch als ihr zu Hause.
Im Jahre 1890 endete Diefenbachs Zeit an der Isar. Der Bauunternehmer Heilmann hatte das Gelände gekauft und plante den Bau eines Elektrizitätswerkes.
Das Gelände des ehemaligen Steinbruchs wurde schon bald von der neuaufstrebenden Münchner Kletterszene entdeckt.
Das ehemalige Wohnhaus von Franz Höllriegel wurde zu einem wunderschön gelegenem Ausflugsrestaurant - dem Brückenwirt.
Dort wo heute eine Brücke Höllriegelskreuth und Grünwald verbindet, verkehrte früher eine Fähre.
Am 24. Oktober 1794 in Donzdorf bei Ulm geboren.
Ausbildung zum Steinmetz in Stuttgart , danach Umzug nach München
Ab 1822 Steinmetzmeister vor allem für die Bauten von Leo von Klenze für Ludwig I.
Mitarbeit bei der Umgestaltung Münchens z. B. dem Marstall, Königsplatz, der Ludwigstraße, der Ruhmeshalle, der Alten Pinakothek und der Residenz
1841 Kauf des heute als Brückenwirt bekannten Anwesens an der Isar. Schon vorher erhielt er den Nagelfluh-Steinbruch.
Bis 1858 Vergrößerung des Anwesens auf 110 Hektar. Ludwig I. war dort gerne Gast.
Quelle