Millers Mühle

Schon seit Jahrhunderten wird die Wasserkraft der Isar genutzt, um Maschinen anzutreiben: Getreidemühlen, Sägemühlen, Hammermühlen.
Im Jahre 1775 existieren im oberen Isartal ungefähr 30 Sägemühlen.

Zu dieser Zeit beantragte der Lenggrieser Flößer und Kalkbrenner Georg Miller in Vorderriß eine Sägemühle zu errichten. Die Konkurrenz wollte dies nicht zulassen. Sogar das Hofmarkgericht in Hohenburg stellte sich gegen Millers Pläne.

Dieser wurde darüber so wütend, dass er mit Hilfe eines Münchner Advokaten eine Schmähschrift verfasste. Der Richter reagierte verärgert und beschuldigte Miller eines lockeren Lebenswandels. Auf seinen Floßfahrten nach München habe er sich in Kaffeehäusern zum Zeitungslesen aufgehalten und das obwohl er ein einfacher Bauer ist. "Und er nenne sich selbst einen kleinen David, der den Streit liebe und zu streiten verstehe."

Miller wurde dazu verurteilt, drei Tage lang je eine Stunde öffentliche Stockstrafe zu ertragen.

Aber Georg Miller ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Er ging vor das Tölzer Landgericht und kämpfte um sein Recht.

Auch wenn aus den noch existierenden Gerichtsakten nicht hervorgeht, wie der Streit endgültig ausging - dieses alte Gebäude in Vorderriß beweist, dass Georg Miller als Sieger hervorging.

Inschrift am Haus:

An Gottes Segen

ist alles gelegen

Wer den nit hat

der kombt zu spat

Müllerische Erbrecht Sagg

1794

Diese beiden Bilder stammen aus einer Zeit, zu der die Sägemühle in Vorderriß noch in Betrieb war.

Was sonst noch geschah 18.Jahrhundert

1740 Friedrich II. wird König von Preußen. Er wird auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt.

1772 lässt Friedrich II. wegen einer Hungersnot die amerikanische Kartoffel anbauen

1776 Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika

1789 Französische Revolution