Im Jahre 1350 wütet in Europa die Pest. Ein Drittel der damaligen Bevölkerung fällt ihr zum Opfer. Ganze Landstriche werden ausgerottet. Im böhmischen Ort Pomuk wird ein kleiner Junge geboren: Johannes Nepomuk. Die Menschen erzählen sich, dass über seiner Wiege ein Licht erschienen ist. Auch er leidet kurz nach seiner Geburt an einer schweren Erkrankung. Wie durch ein Wunder wird er gerettet.
Nepomuk studiert Theologie und wird im Jahre 1389 Generalvikar in Prag. Im gleichen Jahr heiratet dort der böhmische König Wenzel,
die erst 12-jährige Prinzessin Sophie von Bayern. Wenzel ist ein Tyrann und beim Volk unbeliebt.
Er geht später als Wenzel der Faule in die Geschichte ein.
Johannes Nepomuk kämpft für die Rechte der Kirche gegenüber dem König. Das macht ihn beim Volk berühmt und dem König lästig.
Der Legende nach hat Königin Sophie sich Nepomuk anvertraut. König Wenzel wollte Nepomuk zwingen, das Beichtgeheimnis zu brechen. Aber der weigert sich, wird gefoltert und in die Moldau geworfen. Später wurde berichtet, dass um Nepomuks Leib 5 Lichter erschienen sind - die fünf Sterne, die ihn auch heute überall umgeben.
Als einige Zeit danach eine große Trockenheit das Land überzieht,
ist man sich sicher: es ist die Bestrafung für die Tötung Nepomuks. Zu tausenden pilgern die Menschen zu Nepomuks Grab.
Viele versprechen sich Hilfe von ihm. Kurze Zeit nach seinem Tod verehrten die Menschen ihn als Märtyrer.
Als man Anfang des 18.Jh. sein Grab öffnete, soll seine Zunge unverwest gewesen sein.
Wenige Jahre später wurde er heiliggesprochen.
Der heilige Nepomuk wurde zum Schutzpatron der Flößer und Brücken. Wer sonst konnte besser die Ängste und Nöte der Flößer verstehen,
als ein Mann, der in den Fluten eines Flusses den Tod fand.
An vielen Brücken stellte man Skulpturen des hl. Nepomuk auf. Beim Passieren der
Statue zogen die Flößer ehrfürchtig den Hut.
Auch wenn die Isar nicht mehr so gefährlich ist und die Brücken stabiler geworden sind: noch heute stehen auf und neben vielen Isarbrücken Figuren des heiligen Nepomuk.