Nahe der Isar, an der alten Römerstraße, wurde im 8.Jahrhundert ein Kloster gegründet. Sein Abt Arbeo gilt als erster deutscher Schriftsteller und wir haben ihm viel Wissen
über die damalige Zeit zu verdanken.
Als das römisch Reich zerfiel, bildete sich aus den ansässigen Kelten und den aus Norden eindringenden Germanen der Stamm der Baiern.
Aus dem Jahre 555 stammt der erste Beleg eines Bairischen Herzogtums. Es hatte seinen Sitz in Freising an der Isar, wo auch der heilige Korbinian (670-730) wirkte
und den Grundstein für das spätere Bistum Freising legte.
Bei einer Pilgerwanderung nach Rom, die sicher einen Großteil die Isar entlangführte, begegnete Korbinian in den Alpen ein Bär. Nachdem dieser sein Pferd getötet hatte,
band Korbinian dem Bären all sein Gepäck auf und kam so doch recht komfortabel nach Rom - so sagt es jedenfalls die Legende.
In der Biografie des Korbinians beschreibt Arbeo diese Zeit.
Noch eine weitere Biografie haben wir Arbeos Feder zu verdanken: die des heiligen Emmerams.
Emmeram lebte im 7.Jh. als Wandermönch und Bischof. Sein eigentliches Wirkungsfeld war Regensburg. Um die Tochter des Herzogs und den heimlichen Vater ihres ungeborenen
Kindes zu schützen, nahm Emmeram selbst alle Schuld auf sich. Die Herzogsfamilie jagte und tötete ihn.
Als der Herzog die Wahrheit erfahren hatte, ließ er den Leichnam nach Regensburg überführen. Der Legende nach trieb Emmeram auf ein Floß gebunden ab Föhring die Isar hinab
... die erste Erwähnung eines Floßes auf der Isar.
Warum das Floß mit Emmeram allerdings in Regensburg und nicht im Schwarzen Meer landete, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
In den folgenden Jahrhunderten, wurde der Ort, an dem Emmeram in die Isar gelassen wurde, zu einem Wallfahrtsort. Eine Kapelle wurde errichtet und später von von den Brüdern Asam prunkvoll ausgestattet. Während der Säkularisation zerstörte man das Bauwerk. Seitdem wurde der Ort regelmäßig von Unwettern heimgesucht, so dass man sich entschloss eine neue Kapelle zu errichten. Man erzählt sich - die Unwetter hätten danach aufgehört.
Am 29.Juni 763, dem Festtag Peter und Paul trafen sich in der Peterskirche in der Scharnitz mehrere Geistliche und Adlige. Unter ihnen der spätere Freisinger Bischof Arbeo. Ihm vertraute man das Amt des Abtes an und gründete das Kloster Scharnitz. Das Kloster lag nahe der alten Römerstraße und ihm kam eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Wege nach Italien zu.
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Schon wenige Jahre nach seiner Gründung siedelte das Kloster nach Schlehdorf über.
Das Scharnitzer Kloster fiel einem Großbrand zum Opfer.
Auch wenn die Klostergeschichte von Arbeo genau beschrieben wurde - natürlich aus seiner Sicht - gehen die Meinungen darüber, wo sich das Kloster genau befand, auseinander. Im Jahre 1972 wurden bei Ausgrabungen in Klais alte Mauern zu Tage gefördert, die dem Kloster zugeordnet werden.
Arbeo wurde vor 723 in der Nähe von Meran geboren.
In seiner Jugend war er Schüler von Korbinian und dessem Bruder Erimbert.
Er trat den Bendiktinern bei, wurde Priester und Notar.
Mit seinen Biografien des heiligen Korbinians und des heiligen Emmerams hinterließ er der Nachwelt viele Informationen über die damalige Zeit und gilt als erster deutscher Schriftsteller.
Arbeo war Abt des Klosters Scharnitz und wurde später Bischof von Freising.
Unter seiner Leitung wurden auch die Klöster Schäftlarn und Schliersee gegründet.
Das römische Reich war zerfallen
Die Völkerwanderungszeit ging zu Ende
Um 550: die Bajuwaren werden erstmals erwähnt und besiedeln das nördliche Alpenvorland
719: Bonifatius erhält von Papst Gregor den Auftrag zur Missionierung. Danach bekehrte er vor allem auf dem Gebiet des heutigen Deutschland zahlreiche Menschen zum Christentum