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Flößerei mit Gottes Segen

Im 12.Jahrhundert gibt es eine Bruderschaft des Klosters Schäftlarn in Mittenwald. Grimpreth gehört dieser Bruderschaft an und hat dem Kloster jährliche Abgaben zu leisten: ein Fass Wein, ein Floß und zehn Münzen.

Das Kloster Schäftlarn erwirbt in dieser Zeit Weingüter und Weinberge in der Umgebung von Bozen. Einen Teil des Weges zum Kloster übernehmen die Mittenwalder Flößer. Für Grimpreth ein willkommenes Geschäft.

Grimpreth versorgt nicht nur das Kloster in Schäftlarn mit seinen Ladungen. Einige Mönche leben ein paar Kilometer flußabwärts und kümmern  sich dort um Besitztümer des Klosters. Vor einigen Jahren ließ Heinrich der Löwe dort eine Brücke errichten und die neu entstandene Siedlung heißt nun München (bei den Mönchen).

Die neugegründete Siedlung braucht dringend Baumaterial. Grimpreth kann sein Floß gut verkaufen. Zurück geht es dann den weiten Weg nach Mittenwald zu Fuß.

 

Peter Steinbrecher und Faller Klamm

Die Klamm bei Fall war lange Zeit die gefährlichste Stelle für die Isarflösser.
Nur wenige trauten sich durch die enge Felsendurchfahrt. In mehreren Stufen ging es auf dem tosenden Fluss abwärts. So manch einer ging bei besonders schweren Wetterbedingungen lieber zu Fuß und schickte sein Floß allein durch die gefährliche Schlucht.

Ende des 14.Jahrhunderts lebte Peter Steinbrecher in Mittenwald. Seinen Namen hatte er seinem Beruf zu verdanken. Er traute es sich zu, die Schlucht in Fall für die Flößer leichter passierbar zu machen.

Im 14.Jahrhundert waren die Münchner die Herren der Isar. Sie nahmen Zoll für die transportierten Güter ein und kümmerten sich dafür um die Befahrbarkeit des Flusses. Es wurden Hindernisse beseitigt, Ufereinfassungen errichtet und Sicherheitsbestimmungen erlassen.  Jedes Floß, welches die Stadt passierte, musste dort 3 Tage lang bleiben und seine Ladung zum Kauf anbieten.

Im Jahre 1404 schickte Peter Steinbrecher ein Schreiben nach München, in dem er anbot die Durchfahrt bei Fall zu bearbeiten und verlangte dafür die stolze Summe von 37 Gulden, was dem Wert von 88.800 Hühnern entsprach. Die Münchner willigten ein, auch wenn dies über die Hälfte ihrer Jahreszolleinnahmen war.

Peter Steinbrecher gelang es tatsächlich, die Gefahr zu vermindern.  Aber trotz allem blieb diese Stecke noch lange Zeit einer der gefährlichsten Isarabschnitte und immer wieder versuchte man durch Baumaßnahmen, Waren und Flößer zu schützen.

Die Fähre von Pullach

Lange Zeit verband eine Fähre die beiden Ufer in Pullach und Grünwald.
Anfang des 20.Jahrhunderts betrieb Maria Reiter diese Fähre. Sie war Ende des 19.Jahrhunderts mit ihrem Mann Johann aus Tirol gekommen, als man in Bayern dringend Forstarbeiter brauchte. Nonnenfalter hatten fast die Hälfte des Ebersberger Forstes zerstört. Später blieben die beiden in der Gegend. Johann wurde Turbinenwärter und Maria Fährmeisterin.
Während des ersten Weltkrieges wurde Johann eingezogen und diente als Tiroler in der österreichischen Armee. Als er endlich einmal Heimaturlaub bekam, fuhr er bis Grünwald und wollte von dort mit der Fähre seiner Frau übersetzen. Aber durch ein Hochwasser war die Fähre nicht in Betrieb. Es war schon dunkel und Johan rief – in der Hoffnung, dass seine Frau ihn hören konnte. Nur sein Hund vernahm seine Stimme. Er bellte und machte sein Frauchen auf die Misere aufmerksam. Marie stieg beherzt auf die Fähre und fuhr zum anderen Ufer. Aber das Drahtseil konnte den gewaltigen Wassermassen nicht standhalten. Es riss und die Fähre wurde fortgetrieben. Joseph, entledigte sich rasch seines Waffenrocks, sprang in die kalten Fluten und schwamm zum Floß seiner Frau, das im Ufergestrüpp hängengeblieben war. Gemeinsam schafften sie es, sich in Sicherheit zu bringen. Endlich war Joseph zu Hause. Nur sein Waffenrock lag noch immer am anderen Ufer.